MACHT euch die Erde Untertan...

Um MACHT über etwas ausüben zu können, dürfen wir uns zuerst einmal damit vertraut machen. Erforschen wie es funktioniert und es in und auswendig verstehen lernen. Dann sind wir "Profis" auf diesem Gebiet und haben die Meisterschaft darüber erlangt.

 

Unser neues Handy ist ein sehr gutes Beispiel dafür: Wollen wir seine Funktionalität testen , dürfen wir uns damit auseinandersetzen. Als allererstes  er - LERNEN wir das BE - DIENEN des Gerätes. Wir lesen die Bedienungsanleitung und versuchen, diese in die Tat umzusetzen. Fehlt uns die Bedienungsanleitung, so müssen wir improvisieren und selbst herausfinden, wie das neue Handy funktioniert, bevor wir seinen Nutzen genießen können. Je mehr wir uns damit beschäftigen, desto öfter wir es bedienen, umso mehr Funktionen, werden sich uns eröffnen. Wir beginnen zu be - greifen und gewinnen mehr und mehr Nutzungsmöglichkeiten. Wir können nur die Funktionen benutzen, die wir kennen. Kennen wir alle, haben wir die MACHT, dieses Handy ganzheitlich zu BEDIENEN.

 

Nun ist es kein Kampf mehr, sondern Leichtigkeit und Freude.

 

In der Arbeitswelt ist es nicht anders.

Beginnen wir als Lehrling in dem Betrieb unserer Wahl probe zu arbeiten, dann wissen wir erst mal nur das, von unserem erwähltem Beruf, was wir uns darunter vorstellen. Ob dies der Realität entspricht, wird uns erst während der Ausbildungszeit bewusst werden. Desto länger die Lehrzeit dauert, desto klarer wird uns das Berufsbild. Lieben wir das was wir tun, so wird uns die Zeit des Lernens leicht fallen und wir können mit gutem Gewissen in die Prüfung gehen. Haben wir den Gesellenbrief dann in der Hand, so haben wir ein fundiertes Wissen erworben auf das wir zurecht stolz sein können. Nun sind wir Geselle, haben ausgelernt. Aber wissen wir jetzt wirklich alles über unseren Beruf? Die Zimmermanns gesellen zum Beispiel gehen auch heute noch auf die Walz, um in möglichst vielen Betrieben, neues Wissen zu erlangen. Desto länger und vielseitiger sie auf der Reise lernen, desto begehrter sind sie für die Betriebe. Hat der Geselle genug Wissen gesammelt, kann er es wagen und den Weg zur Meisterschaft antreten und sich den Prüfungen stellen. Hier wird sich zeigen, wie viel Erfahrungen der Geselle tatsächlich gesammelt hat. War er fleißig und wissbegierig, dann wird ihm die Prüfung eine Freude sein und er wird zum Meister aufsteigen und sein Wissen an neue Lehrlinge weitergeben dürfen. Der Meisterbrief berechtigt ihn dazu. Er hat jetzt "Untertanen" für deren Ausbildung und wohlergehen er Verantwortlich ist. Er hat sich durch lernen, die Macht erworben zu lehren.

 

Was für ein Lehrer wird er sein?

 

Ein gerechter, wohlwollender, engagierter Meister wird begeisterte Lehrlinge und Gesellen unter sich haben, sowie zufriedene Mitarbeiter. Sie werden von sich aus an dem gelingen der Betrieblichen Ziele interessiert sein. Dies ist die Basis für ehrlichen Erfolg. Ein ehrlicher, rechtschaffener Meisterbetrieb der die Wünsche der Kunden, Termin und fachgerecht zu fairen Preisen erfüllt, wird immer viele Aufträge haben und gerne weiterempfohlen werden. Er ist bekannt. Er hat viele Aufträge, die ihm gutes Geld bringen. Er wird seine Angestellten gerecht entlohnen und sie werden gern ihre Talente und Fähigkeiten einbringen. Gute Arbeit bringt Anerkennung, Vertrauen und Ansehen. Er wird wohl als Gemeinderatsmitglied aufgestellt werden. Vielleicht wird er zum Bürgermeister gewählt? Bewährt er sich dort, kann er als Landrat kandidieren, ist er engagiert und erfolgreich, kann er es bis ins Kanzleramt schaffen. Nun wäre er der vielleicht mächtigste Mann im ganzen Land.

Es läge jetzt an ihm zu herrschen über das Land und die Menschen und alles was sich auf ihm befindet. Er würde jetzt, mit seinen Beratern, die Verantwortung für das ihm anvertraute tragen.

Kann denn einer allein, trotz Beratern, das alles stemmen?

 

Oder ist nicht doch vielleicht ein jeder von uns berufen, den Weg des Lehrlings bis zur Meisterschaft zu gehen, seiner Berufung zu folgen und auch Verantwortung zu übernehmen, für die Familie, den Arbeitsplatz, für die Tiere, für die Welt auf der wir leben und nicht zuletzt auch für uns selbst?

 

Macht euch die Erde Untertan ...

Ich glaube wir haben diesen Satz bisher etwas missverstanden, uns zu wenig dafür interessiert, wie das Leben hier auf dieser Erde funktioniert. Was für Prioritäten es hat und was unsere Aufgabe hier wohl ist? Gut, wir haben keine Bedienungsanleitung erhalten, aber wir können lernen, können beobachten, ausprobieren und sehen und auch fühlen, was bei unseren Taten herauskommt. Wir sind es die Entscheiden, wofür wir unsere Arbeitskraft einsetzen. Dient oder schadet meine Arbeitskraft dem Planeten, meiner Familie, den Tieren, den Pflanzen den Flüssen und Seen, den Meeren, den Bergen und Tälern und nicht zuletzt mir Selbst?

 

Was erschaffen wir wirklich durch unsere Taten?

 

Khalil Gibran    Arbeit ist sichtbar gemachte Liebe. Und wenn ihr nicht mit Liebe, sondern nur mit Unlust arbeiten könnt, dann ist es besser, eure Arbeit zu verlassen und euch ans Tor des Tempels zu setzen, um Almosen zu erbitten von denen, die mit Freude arbeiten. Denn wenn ihr das Brot gleichgültig backt, so backt ihr ein bitteres Brot, das den Hunger der Menschen nicht einmal zur Hälfte stillt. Und wenn ihr mit Widerwillen die Trauben presst, so mischt euer Unwille ein Gift unter den Wein. Wenn ihr auch wie Engel singt, ohne den Gesang zu lieben, so macht ihr der Menschen Ohren taub für die Stimmen des Tages und die Stimmen der Nacht.

Alles liebe euch Lebens -Meistern