Vom Umgang Miteinander
Wir alle wünschen uns einen harmonischen Umgang miteinander und obwohl wir alle nach demselben Ziel streben, sind wir doch nicht in der Lage es umzusetzen.
Woran also mangelt es uns?
Ja sicher, es gibt heutzutage unzählige Möglichkeiten Hilfe "beim Umgang miteinander" anzunehmen. Therapeuten, Psychologen, Mediatoren, Familienaufstellungen, Anwälte... Aber sind das nicht doch eher die Schadensbegrenzer für hinterher, als die vorbeugenden Lehrer? Wäre es denn nicht sinnvoller von vornherein zu erlernen, auf welchen Gesetzmäßigkeiten Emotionen basieren? Die Natur hat ihre Gesetze, die Mathematik hat sie, die Musik, wir finden es in allem, so doch auch in unseren Gefühlen. Warum also erlernen wir nicht die Regeln, damit wir uns leichter tun im Leben. So wie in der Natur auch?
Ob es wohl so etwas wie eine Art Grundregel gibt, im Umgang miteinander?
Ja, ich glaube es gibt sie und ich weiß das alle Propheten dieser Welt versuchten uns genau diese "Regeln" zu vermitteln. Nicht um uns zu knechten, sondern um uns zu befreien. Sie taten dies in Gleichnissen, ihrer Sprache und ihrer Zeit entsprechend. Wenn wir heute diese Lehren begreifen wollen, dürfen wir lernen umzudenken. Erst wenn wir uns für die damalige Zeit, ihre Sitten, ihre Gebräuche und Gewohnheiten und auch für ihre Einfachheit öffnen, beginnen wir zu begreifen.
Wer Ohren hat der höre predigte Jesus. Hören ist eine Sinneswahrnehmung, ein körperlicher Zustand. Wenn ich höre, dann bin ich konzentriert, aufmerksam, ganz bei der Sache. Ich kann aufnehmen. Das ist der Zustand, den wir einnehmen sollten, wenn wir den Lehren Jesu lauschen. Wenn du bereit bist dein Herz zu öffnen und die Bilder seiner Gleichnisse vor deinem inneren Auge ablaufen lässt, begreifst du sehr schnell worum es wirklich geht.
Als Jesus vor über 2000 Jahren die Menschen nachfolgten und seine Worte wie Schwämme in sich aufsogen, waren sie so glaube ich, genau wie wir auch, auf der Suche, nach einem "einfacheren, besseren" Leben. Sie wollten wie wir auch verstehen, warum dies oder jenes gerade jetzt in ihrem Leben geschieht. Sie sehnten sich wie wir auch nach Gesundheit, Liebe, Zufriedenheit, Harmonie und Wohlstand. Und als Jesus damals, das Volk und seine Bedürfnisse sah und auch begriff, wie schwer es ihm viel, seine Lehren in die Tat umzusetzen, hielt er inne, stieg auf einen Berg und begann in Gleichnissen die "Gesetzmäßigkeiten" zu lehren!
Die Bergpredigt:
In seinem ersten Gleichnis, Salz und Licht,
vergleicht Jesus den Menschen mit dem Salz der Erde.
Er sagte zu den Menschen: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn ich mir nun bewusst mache was Salz vor über 2000 Jahren für eine Bedeutung hatte, dann komme ich schnell zu der Erkenntnis, dass es damals, wie heute einzigartig ist. Oder kennt ihr etwas das vergleichbar wäre mit Salz? Auch war vor 2000 Jahren Salz ein sehr wertvolles Handelsgut. Also, ist der Mensch nach Aussage von Jesus, einzigartig und wertvoll. Weiter sprach er:
Wenn das Salz nicht mehr salzig ist, wozu ist es dann nütze?
Es wird auf die Straße geworfen und von den Leuten zertreten.
Wenn also das "Ich bin" Salz ist, dann bedeutet nicht mehr salzig zu sein, dass ich meinen Geschmack, meinen Pep verloren habe, meine Besonderheit die mich ausmacht. Jesus frägt mich, wenn ich das einzigartige besondere, das eben nur mich ausmacht, nun nicht mehr lebe, wozu ich dann noch nütze sei? Dies so finde ich, ist eine berechtigte Frage. Sind wir doch auf diese Welt gekommen um unser Selbst zu leben.
Bleibt noch das Licht, Salz und Licht, nun das Salz haben wir schon übersetzt, was also bedeutet Licht? Wozu brauche ich Licht? Wann mache ich das Licht an? Ah, wenn es dunkel wird, wenn ich etwas nicht mehr klar und deutlich sehen kann, dann mache ich das Licht an. Also, wenn ich nicht mehr klar und deutlich das Einzigartige und besondere das "Ich bin" sehen kann und mir mein eigener Wert vor den Augen schwindet, dann ist es in jedem Fall Zeit das Licht neu zu entzünden.
Aber wie tut man das? Wie entzündet man das Licht in sich neu?
Habt ihr schon einmal Schulkinder auf dem Pausenhof beobachtet? Wie sie mit ihren Mitschülern umgehen, denen es an Persönlichkeit und Selbstwert fehlt? Sie werden geschubst, getreten, gemobbt, gehänselt und ausgenommen. Sie werden so lange traktiert, bis sie sich vor Wut platzend den Weg freikämpfen und ihren Wert und ihre Würde wiederfinden. Sie gehen in ihre Kraft und stehen für sich selbst und ihre Bedürfnisse ein, sind wieder salzig und werden ab jetzt in Ruhe gelassen. Dies ist leider oft ein sehr langwieriger Prozess, der aber immer aus denselben zwei Worten heraus entsteht: - jetzt reicht's -
Diesem erlösendem befreiendem kurzen Satz gehen oft unendliche Qualen voraus.
Auch in Firmen finden wir diese Prozesse wieder, nur werden sie dort nicht mit den "Fäusten" wie auf dem Pausenhof ausgetragen, sondern eher versteckt durch Haltungen und auf verbale Weise praktiziert, noch schwerer greifbar als auf dem Pausenhof und nicht weniger schmerzhaft für die Betroffenen.
In dem Moment, wo Ich selbst das besondere und einzigartige, liebenswerte "Ich bin" in mir wieder erkenne, mich selbst achte, respektiere und wertschätze, für meine Bedürfnisse geradestehe und auch bereit bin für diese in den Konflikt zu gehen, um mir selbst treu zu bleiben, respektieren mich automatisch meine Mitmenschen. Durchmogeln, wie so tun als ob ich Selbstwert hätte, funktioniert allerdings nicht. Es ist eine Entscheidung, die in der Emotion getroffen wird. Dies ist kein Gedanke...
Betrachten wir den nächsten Abschnitt: Ihr seid das Licht der Welt. Licht haben wir gesagt, entzünden wir, wenn wir nicht mehr klar und deutlich sehen können. Was bedeutet für mich die Welt? Nun, sie ist der Ort an dem mein Leben stattfindet. Familie, Arbeit, Wohnen, Freizeit, Nachbarn usw. Dies ist meine Welt. Schaue ich mir den Ort, an dem ich lebe, genauer an, werde ich schnell feststellen warum mein Leben so ist wie es ist und ich so bin, wie ich bin. Wie innen so außen. Was mich direkt umgibt, sowie welcher Art es ist, ist auch in mir. - Resonanzgesetz - .
Es kann die Stadt die auf einem Berge liegt nicht verborgen sein. Eine Stadt besteht aus vielen Häusern, in all den Häusern wohnen Menschen. Hoch droben auf dem Berge habe ich Klarheit, kann mir leicht den Überblick verschaffen. Eine Stadt ist unglaublich vielfältig, sie beinhaltet so vieles. Denk nur mal an deine Stadt, kennst du dort alle Geschäfte, Gassen und Winkel? Ich glaube, das Gleichnis fordert uns auf, unsere Umgebung und unser Innerstes zu beleuchten. Uns Selbst, sowie unser Umfeld in all seinen Facetten zu erkennen.
Mach dich auf die Suche, was ist dein Salz?
Wer oder was stiehlt dir dein Selbstbewusstsein, unterdrückt deine Individualität?
Oder kennst du dein Licht und stellst dich nur unter einen Scheffel, weil du nicht mutig genug bist es zu leben, oder dich nicht gegen dein Umfeld behaupten kannst?
Jesus fordert uns auf unser Licht auf einen Leuchter zu stellen, so dass es allen im Hause leuchtet. Er fordert uns auf die Erkenntnisse, die wir auf der Suche nach dem "Salz" erlangt haben, als wir unsere "Welt", unser Umfeld und uns Selbst beleuchteten, mit allen die im Hause sind zu teilen. Dies bedeutet aber auch ehrlich zu sein, die Mitmenschen mit der Wahrheit zu konfrontieren, wie auch immer sie aussehen mag. Dies kann manchmal sogar schmerzhaft sein und wir erkennen dann, dass dies der Grund war, warum wir bisher versucht haben dieses Gespräch zu vermeiden.
Viele von uns haben gelernt Ja zu sagen, wenn sie Nein meinen.
Es ist in Deutschland noch gar nicht so lange her, das man für seine freie Meinungsäußerung, "abgeholt wurde". Unsere Großeltern lehrten uns aufgrund dieser Erfahrung, dass es sehr wichtig ist, was die Nachbarn über uns Denken. Heute werden wir nicht mehr "abgeholt" und doch sind wir unfrei. Zu tief sitzen die emotionalen Wunden unserer Ahnen. Ich denke es ist Zeit sich zu befreien, wie die Kinder auf dem Schulhof es tun. Ich meine damit nicht sich zu prügeln :) sondern sich zu erheben und das Kreuz durchzudrücken, den eigenen Wert zu erkennen und für sich selbst und die eigenen Bedürfnisse einzustehen.
Ich wünsche mir keine Welt die aus Egoisten besteht, die nur sich und ihre Bedürfnisse kennen. Ich wünsche mir eine Welt, wo jeder jedem zugesteht seine Individualität, sein Salz zu leben. Sofern es niemandem schadet.
Ich wünsche mir eine Welt der Empathie, eine Welt in der wir durch unsere eigenen Augen klar und deutlich die Realität sehen und Verantwortung dafür übernehmen und ich wünsche mir auch, das wir fähig sind, durch die Augen unseres Nächsten zu blicken, weil wir uns aufrichtig für ihn interessieren und ihm alles zugestehen, was wir auch uns selbst zugestehen, sofern es niemandem schadet.
Die goldene Regel:
Alles also, was ihr wollt das euch die Menschen tun, das tut auch ihnen. Jesus
Der Umkehrschluss dieser Regel ist ein altbekanntes Sprichwort: Was du nicht willst das man dir tue, das füg auch keinem andern zu.
In diesem Sinne
Herzlichst eure Maria Theim geb. Hikade
Wenn du ein Tier streichelst,
dann nimmst du
seinen Geist auf
und teilst ihm den deinen mit.
Die Liebe erlaubt diesen
geheimnisvollen Kontakt
der Seelen.
Quelle Unbekannt
Alle Texte sind von mir erstellt und entspringen allein meinem Gedankengut und Glauben. Möge jeder nehmen was für Ihn richtig erscheint.
Alle Bilder sind von mir mit größter Sorgfalt und dem aller höchsten Respekt Handgemalt.
© Rainer Theim