Bewusstsein

Heilig, Heilig diese Hallen,

die ich jetzt betreten darf,

sorglos und gar fröhlich schallend,

nehmen diese jetzt mich auf.

 

Wahrlich, wahrlich Kraft der Worte,

öffnen sich mir Tür und Tor,

werd Gewissheit gleich erlangen,

über König über Tor...

 

                                        Maria Theim

 

DIESE TÜR ENTHÄLT DHARANI`S

  • Zum Segen
  • Die Verbindung zu den Heiligen Hallen...
  • Mantra: Om mani padme hum

Om mani padme hum (Sanskrit ॐ मणिपद्मे हूँ, oṃ maṇi-padme hūṃ, Tibetische Aussprache: om mani peme hung) ist ein Mantra in Sanskrit, das dem buddhistischen Bodhisattva desMitgefühls Avalokiteshvara zugeordnet wird. Es soll schon im 5. Jahrhundert durch das Karandavyuha-Sutra nach Tibet gelangt sein, als dort der König Lha Thothori Nyantsen herrschte. Es ist das älteste und bis heute populärste Mantra des tibetischen Buddhismus

Für den tibetischen Buddhismus sind die sechs Silben om mani peme hung Ausdruck der grundlegenden Haltung des Mitgefühls. In ihrem Rezitieren drückt sich der Wunsch nach Befreiung aller Lebewesen aus dem Kreislauf der Wiedergeburten aus. Durch das Rezitieren der sechs Silben sollen die sechs angestrebten Vollkommenheiten verwirklicht und eine künftige Wiedergeburt in den im Lebensrad dargestellten sechs Daseinsbereichen verhindert werden. Daher kommt dem auch als sechssilbiges Mantra bekannten om mani peme hung traditionell eine Vorrangstellung zu:

„Keines unter den vielen, verschiedenartigen Mantras, wie Gewahr sein-Mantras, Dhāranīs und geheimen Mantras, übertrifft das MANI, das sechs Silben Mantra von Chenrezi.“

 – Dilgo Khyentse: 

 

 „Om“ repräsentiert Körper, Rede und Geist des Buddha.

„Mani“ bedeutet Diamant und symbolisiert den buddhistischen Pfad der Methode (den man zusammen mit den Pfad der Weisheit entwickeln soll).

„Padme“ ist der Lotos und symbolisiert den Weisheitsaspekt des Pfades (die Erkenntnis der endgültigen Realität).

„Hum“ bedeutet Unteilbarkeit und bezieht sich hier auf die Vereinigung von „Mani“ und „Padme“.

 

„So bedeuten die sechs Silben om mani padme hum, dass man in Abhängigkeit von der Praxis des Weges, der eine unteilbare Einheit von Methode und Weisheit ist, den eigenen unreinen Körper, unreine Rede und unreines Bewusstsein in den reinen erhöhten Körper, reine Rede und reines Bewusstsein eines Buddha verwandeln kann.“

(aus einer Rede des Dalai Lama)

 

In verbreiteten Erklärungen werden den einzelnen Bestandteilen des Mantras verborgene Bedeutungen beigelegt. Om oder Aum wird dabei als der Ur laut verstanden, durch den unser derzeitiges Universum entstanden ist. In diesem Sinne verstanden ist er traditionell ein wichtiger Bestandteil von Meditationspraktiken in von Indien beeinflussten Kulturräumen. Hum ist das Gegenstück dazu, also jener Laut, durch welchen das sichtbare Universum in sich zusammenstürzen wird. Mani wird im tantrisch geprägten Buddhismus Tibets als Symbol für das männliche Prinzip aufgefasst, Padme, die Lotosblüte, als Symbol für Reinheit und für das weibliche Prinzip. So gedeutet umfasst Om Mani Padme Hum die Welt, nämlich ihre Entstehung, ihr Dasein mit ihren zwei sich durchdringenden Polaritäten sowie ihr Verlöschen. Darshan Singh, indischer Poet und Mystiker (1921–1989), deutet das Mantra auf folgende Weise:

 

"Aus dem lotosähnlichen Licht des Aum ertönen Donnerschläge". Mani entstammt der Hindumythologie und ist dort eine perlenähnliche Saat, die die Eigenschaft besitzt, in der Dunkelheit zu leuchten. Tönendes Licht oder auch leuchtende Melodien stehen in der Mystik für das Licht- und Tonprinzip, die ebenfalls die ersten Offenbarungen Gottes sind. Dieses tönende Licht, das die Form eines Lotus hat, wird am dritten Auge, dem Einzelauge, zehnten Tor oder 6. Chakra zwischen und hinter den Augenbrauen in der Meditation gesehen.

 

In der tibetischen buddhistischen Tradition ist Chenrezig (Sanskrit Avalokiteshvara) der Bodhisattva des universalen Mitgefühls, der die von vorherein in uns allen innewohnende selbstlose Hilfsbereitschaft, Hinwendung und nicht unterscheidende Liebe verkörpert und ins Leben ruft. Für das alltägliche Bewusstsein ist er die Gottheit, zu der seit Jahrzehnten alle Tibeter beten. Für fortgeschrittene Buddhisten ist er aber auch Chenrezig, die Fähigkeit, anderen selbstlos zu helfen, die seit der Ewigkeit in der puren Natur unseres Bewusstseins ist. Die Kraft seines Mitgefühls stammt aus der Erkenntnis, dass alle Wesen gegenseitig zusammenhängen.